Donnerstag, 17. Mai 2018

Ein buntes Fest vor sehr ernstem Hintergrund

70 Jahre besteht der Staat Israel. Mit einem bunten Fest mit Tanz und Musik wurde daran erinnert auf dem Bremer Marktplatz. Elvira Noa erinnerte in ihrer Begrüßung daran, dass es lange, viel zu lange gedauert hatte, bis der Staat Israel 1948 gegründet wurde. Vielleicht wäre das Unglück der Shoa zu vermeiden gewesen, so Noa, wenn es früher dazu gekommen wäre. Bürgerschaftspräsident Christian Weber freute sich, dass es heute in Bremen wieder eine lebendige jüdische Gemeinde gibt.

Christian Weber bei seinem Grußwort

Bremens Verbindungen zu Haifa, die wichtigen Besuche und Gegenbesuche, stellte Christian Weber in den Mittelpunkt seiner Ansprache. Er selber war in Kriegszeiten im Raketenhagel in der Partnerstadt und konnte die ständige Bedrohung der Menschen hautnah vor Ort miterleben. Er rief dazu auf, möglichst Gebrauch vom Angebot der Bürgerreisen nach Israel zu machen, um deren Organisation sich die deutsch-israelische Gesellschaft verdienstvoll kümmere. Der Vorstand der Bürgerschaft und die Fraktionsspitzen nutzen mindestens einmal in der Legislaturperiode, die Freundschaft mit Haifa zu pflegen, berichtete Weber.

Besonders die Arbeit des Landesrabbiners Natanel Teitelbaum würdigte Weber in seinen Worten. „Sie helfen, das jüdische Leben in Bremen zu fördern, auch wenn Sie antisemitische Erfahrungen machen müssen und ein Teil Ihrer Familie nach Israel zurückgegangen ist. Dafür bin ich Ihnen von Herzen dankbar“, betonte Weber.

In den Ansprachen von Bürgermeisterin Karoline Linnert und Elvira Noa wurde auch die Verlegung der amerikanischen Botschaft nach Jerusalem angesprochen. Dieser Schritt des amerikanischen Präsidenten komme zum völlig falschen Zeitpunkt, er diene nicht dem Frieden, betonte Elvira Noa. Senatorin Linnert betonte die unverbrüchliche Unterstützung des Senats für die jüdische Gemeinde in Bremen: „Sie können sich immer auf den Senat verlassen.“