Dienstag, 15. April 2014

Colloquium zur NS-Vergangenheit in der Bremischen Bürgerschaft

Sitzung der Bremischen Bürgerschaft 1948 (Bild: Staatsarchiv Bremen)

Nach dem Zweiten Weltkrieg saßen in allen westdeutschen Landesparlamenten Abgeordnete, die ehemalige Angehörige der NSDAP sowie anderer NS-Organisationen oder Funktionsträger des NS-Herrschaftsapparats waren. In Bremen trifft dies für fast 100 frühere Mitglieder der Bremischen Bürgerschaft zu. Dies ergab ein im Auftrag des Vorstands der Bremischen Bürgerschaft durchgeführtes Forschungsprojekt.
Im Rahmen dieses Projektes wurden biographische Recherchen zu 425 seit April 1946 der Bremischen Bürgerschaft angehörenden Abgeordneten durchgeführt und in einer Datenbank zusammengeführt, die eine kumulative Auswertung dieser Informationen ermöglichte. Dabei wurden nicht nur die Zahlen „Betroffener“ in den Wahlperioden und den Fraktionen in den einzelnen Wahlperioden ermittelt, sondern auch charakteristische Merkmale etwa hinsichtlich des Zeitpunktes und der Art des Engagements für das NS-System kenntlich gemacht.
Diese und weitere Ergebnisse des Forschungsprojektes werden im Rahmen eines Colloquiums am
Donnerstag, 24. April, von 11-16 Uhr
im Haus der Bürgerschaft

vorgestellt. Vorträge auswärtiger Experten zeigen, dass das Projekt der Bremischen Bürgerschaft Teil eines hochaktuellen und notwendigen wissenschaftlichen und erinnerungspolitischen Diskurses ist.
„Unser Forschungsprojekt hat endlich verlässliche, gesicherte Basisinformationen geschaffen, die Unsicherheiten im Umgang mit unserer NS-Geschichte beseitigen.“, so Bürgerschaftspräsident Christian Weber.

Die Veranstaltung ist öffentlich und wendet sich an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger. Der Eintritt ist frei.

Einladung zur Veranstaltung als PDF-Datei