Montag, 27. Februar 2017

Präsident Weber und Dieter Petram einig: OTB unverzichtbar

Bremens Landtagspräsident Christian Weber und der Bremerhavener Unternehmer Dieter Friedrich Petram waren sich beim Blick aus dem Fenster des Büros an der Barkhausenstraße schnell einig: Es hat sich unglaublich viel getan in Bremerhaven. Und genauso: „Das muss jetzt mit dem Offshore-Terminal (OTB) fortgesetzt werden, da darf es kein Wackeln und Rumgezicke geben. Zum Wohle Bremerhavens und des Landes Bremen.“

v.l.n.r.: Guido Försterling, Nadine Petram, Christian Weber, Dieter Petram

Schon die Anfahrt zur Petram-Group oder zu den German Dry Docks entlockte dem Präsidenten „wie immer“ großen Respekt: „Es ist noch nicht viele Jahre her, da gab es hier staubige Parkplätze. Jetzt stehen hier Neubauten, und nicht Marke Einheitsbau, sondern attraktive und vielfältige Gewerbe- und Industrie-Immobilien. Das würde ich mir in Bremen auch noch viel mehr wünschen“, betonte Christian Weber, der nicht nur von Firmen-Patriarch Dieter Friedrich Petram empfangen wurde, sondern auch von dessen Tochter und Managing Director, Nadine Petram, sowie vom CEO der Dry Docks Group, Guido Försterling. „Meine Tochter hat es wie ich gemacht, von der Pike auf gelernt, erst Handwerk, dann Studium. Übrigens erstklassig an der Universität Bremen,“ erzählte Petram, der nach 50 Jahren Berufstätigkeit, davon 43 Jahre selbständig, das Ruder an Tochter Nadine und seine Vorstände übergibt.


Wenn Petram ins Erzählen kommt, dann tauchen alle Namen auf, die in Bremerhavens maritimer Vergangenheit eine Rolle gespielt haben. Er hat die Kooperation der Docks geformt, die die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes für Reparaturen gestärkt hat. Sein jüngster Coup: Der Eintritt der chinesischen Genting-Gruppe bei Lloyds. „Da hat man aber auch gemerkt, dass Märkte ihre Eigendynamik entwickeln. Plötzlich waren die ostdeutschen Werften im Warenkorb, erst ein Teil, dann alle. Und manche Vorstellungen, die am Anfang der Verhandlungen standen, mussten korrigiert werden. Und in der Öffentlichkeit wird dann manchmal eine Story erzählt, die mit den Realitäten nicht viel zu tun hat,“ berichtet Petram, der stolz darauf ist, dass er immer hart verhandelt hat, aber auch noch nie seine Partner mit einer Insolvenz im Regen stehen lassen musste.


Sorgen bereiten dem Bremerhavener Kaufmann die weiter wachsenden Schiffe. „Wir müssen uns auf die Breiten der großen Neubauten einrichten. Unsere Schleusen können große Längen noch verkraften, aber wenn es über 40 m Breite geht, dann ist schnell Schluss. Und die Länge haben wir im Kaiserhafen auch nur, wenn wir Dockschleusen können. Versprochen war das beim Neubau, allein der Beweis steht aus“, betont Petram. Vollkommen klar ist für ihn auch, dass für die weitere Entwicklung des Industriestandortes Bremerhaven und Land Bremen der OTB unverzichtbar ist. „Da darf es kein Wackeln geben“, fordert er im Einklang mit Bremens Landtagspräsident Christian Weber.