Montag, 27. Februar 2017

Bremen steht klar an der Seite saharauischer Frauen

Seite Jahrzehnten steht Bremen an der Seite der Saharauis in ihrem Kampf um Freiheit. Bürgerschaftspräsident Christian Weber betonte bei der Eröffnung einer Fotoausstellung über „Bemerkenswerte Saharauische Frauen – von der Tradition zur Emanzipation“ in den Räumen der VHS im Bamberger Haus: „Wir sind durch manches Tal der Bitterness und der Enttäuschung gegangen, aber zur Zeit haben wir Rückenwind im Kampf für die letzte Kolonie Afrikas. Der Europäische Gerichtshof hat eine gute Entscheidung getroffen, auf meinen Brief an den spanischen König gab es sogar eine Antwort.“

Christian Weber begrüßt die Besucher im Bamberger-Saal

Christian Weber mit Nadjad Hamdi, Ulrike Hauffe und Sabina Schoefer

Schon 1977 gab es eine große Ausstellung über die Westsahara im Überseemuseum, erinnerte Christian Weber, der Schirmherr des Kuratoriums des Vereins „Freiheit für die Westsahara“ ist und sich seit vielen Jahren für die Befreiung der letzten Kolonie Afrikas einsetzt. „Ich habe schon vor langem einen Brief an den Bundespräsidenten Gauck geschrieben, dass er das Thema Westsahara ansprechen möge, wenn er in naher Zukunft den marokkanischen König empfängt.“ Und mit einem Augenzwinkern konnte er vermelden, dass er auch das gleiche Thema in einem Brief an Außenminister Steinmeier geschrieben hat, „das passt doch jetzt sehr gut“. Besonderen Dank stattete Weber bei VHS-Direktorin Dr. Sabina Schoefer ab, die mit großem Engagement dafür gesorgt hat, dass die Ausstellung in ihren Räumen noch bis zum 10. März zu sehen ist. Genauso groß war der Dank an Regina Dietzold, der Vorsitzenden des Westsahara-Vereins, die die Ausstellung aus Rennes nach Bremen geholt hat.
Einen weiten Bogen schlug Bremens Frauenbeauftragte Ulrike Hauffe, die die Frauen der Westsahara in die Frauenschicksale in den Kriegs- und Krisengebieten einband. „Natürlich sind die Frauen Opfer, oft die ersten Opfer des Krieges. Aber sie sind es auch, die sich ganz konkret um das unmittelbare Überleben kümmern. Die sich zum Beispiel auch im Krieg und in der Krise nicht von den großen Zielen blenden und in den Hintergrund drängen lassen. Die Krise in der Westsahara dauert seit 40 Jahren, da kann nicht alles aufgeschoben werden auf die Zeit nach dem Erlangen der Freiheit. Deshalb haben die saharauischen Frauen auf Bildung und Gesundheit gesetzt und ihr Land in diesen Themen an die Spitze Afrikas geführt.“
Sehr persönlich berichtete Nadjad Hamdi, Vertreterin der Polisario in Berlin, über die Frauen auf den Bildern und ihre großartigen Beiträge zum Kampf um Freiheit und Emanzipation.