Tuesday, 12. December 2017

„weserholz“ bringt Integration durch gemeinsames Gestalten

„Das Fenster“ steht auf einem papiernen Hinweis auf der Glasscheibe, „die Wand“ heißt es auf einem Zettel, der an der Stirnseite des Schulungsraums befestigt ist – die Vokabeln sollen bei „weserholz“, wo Parlamentspräsident Christian Weber heute zu Besuch war, dazu beitragen, dass die deutsche Sprache buchstäblich stets vor Augen ist. Junge Leute aus unterschiedlichen Nationen - aus europäischen, afrikanischen oder arabischen Ländern - lernen in dieser Werkstatt in Walle aber nicht nur, sich auszudrücken, sondern können zugleich  ihre Fähigkeiten im Tischlereihandwerk beim Gestalten und Bauen ausprobieren.  Diese besondere Kombination ließ sich Weber unter anderem von den weserholz-Gründerinnen Paula Eickmann und Tanja Engel erläutern.

Christian Weber lässt sich von weserholz-Trainee Kebba Mboge den von allen Teilnehmern gemeinsam gefertigten Stuhl vorführen

Design und Umgang mit Holz, dafür ist die Werkstatt da – Übungen in Deutsch, die gibt es gezielt gleich einen Raum weiter, wo viele Vokabeln, aber beispielsweise auch Rechenarten gut sichtbar auf Schildern an der Wand hängen. Präsident Weber ließ sich von den Leiterinnen in Unterrichtsraum und Werkstatt zahlreiche Details erläutern. Unter anderem ließ er sich einen hölzernen Stuhl zeigen, der jüngst mit vereinten Kräften der jungen Leute  entworfen und gefertigt worden war. Seine Bewertung nach einer Sitzprobe: „Sehr gut.“  
Paula Eickmann erklärte, es gehe dem Team um „eine Ausbildungsvorbereitung“, die auf etwa ein Jahr ausgelegt sei. Die Teilnehmer könnten in der Werkstatt „Sprache und Handwerk anders lernen“. Dies sei ein attraktives Angebot beispielsweise an Firmen. Zu den Zielsetzungen gehört ein Ausbildungsplatz für die Teilnehmer. Weserholz wirbt damit, dass die Absolventen „ein klares Profil“ bieten könnten – neben der Vertrautheit mit der deutschen Sprache auch berufliches Grundwissen sowie „Kreaktivitätstechniken“. Es handele sich um ein „Pilotprojekt“, sagte Tanja Engel, die unter anderem darauf verwies, dass Tische, an denen unterrichtet werde, selbst entworfen und gebaut worden sein. Christian Weber, Präsident der Bremischen Bürgerschaft, bilanzierte: „Ein spannendes Vorhaben.“